Ein Beitrag von Paul Huber, Ingenieurbüro Paul Huber, Neu-Ulm
Größere Entwicklungsprojekte im technischen Umfeld sind in der Regel komplex und turbulent. Vor allem, wenn sehr viele Projektpartner am selben Projekt beteiligt sind. Der Abstimmungsaufwand steigt stark an, Änderungen werden notwendig, weil sich im Projektverlauf Probleme ergeben und neue Wege erforderlich machen.
Auf technischer Ebene funktioniert die Zusammenarbeit oft noch sehr gut. Wie aber geht man mit den technischen Risiken und den daraus notwendigen Änderungen in einem Angebot um. Denn irgendjemand muss diese Aufwände ja genehmigen und bezahlen.
Damit dies reibungslos klappt, lohnt es sich, schon im Vorfeld über diese Themen nachzudenken. Das nachfolgende Bild stellt die Projektphasen einer typischen Produktentwicklung in der Automobilindustrie dar.
Abbildung 1: Projektphasen und Abstimmungsvorgänge in einem Entwicklungsprojekt in der Automobilindustrie
Man sieht, dass sich das Projekt in mehrere, ineinander übergehende Projektphasen A, B und C gliedert. Aus allen Projektphasen fließen Informationen ins Projekt ein, anhand derer das Projekt gesteuert werden muss. Spätestens beim Thema Änderungswünsche stellt sich die Frage, wer entscheidet und wer bezahlt.
Deshalb sollten Abläufe, Kommunikation und Entscheidungswege schon im Angebot geregelt werden. Durch die Regelung dieser Abläufe sorgt man schon mit dem Angebot für einen geregelten Projektfluss, weil dadurch alle Zuständigkeiten, Regeln und Kommunikationsprozesse vor dem Projekt klar definiert werden.
Wichtige Punkte sind deshalb:
· Technische Änderungen im Projektverlauf berücksichtigen und erlauben
· Welche monetären und technischen Risiken bestehen und wie geht man damit um
· Klärung der Ansprechpartner und Rollen und der damit verbundenen Rechte
· Definition und Einbindung von Genehmigungsprozessen
· Definition von Fristen für Entscheidungen und evtl. notwendiger Eskalationswege
· Verknüpfung der Genehmigungsprozesse aus der Technikabteilung mit denen des Einkauf im Angebot (Ganz wichtig! Denn wer bezahlt, wenn die Technikabteilung zwar zufrieden ist, der Einkauf aber der Änderung gar nicht zugestimmt hat?!)
Mit entsprechenden Regelungen können Risiken und Schwierigkeiten im Projekt effektiv behandelt werden, weil die Entscheidungswege und Zuständigkeiten klar geregelt sind.
Zusätzlich kann man mit der klaren Definition der Abläufe im Projekt einen wesentlich Wettbewerbsvorteil gegenüber einem internen Entwickler oder auch Wettbewerber haben, weil man aufgrund dieser Regelungen im Vertrag einen wesentlich besseren Zugriff auf seine Ansprechpartner im Projekt hat. Gleichzeitig kann das Projekt mit hoher Kostentransparenz für alle Projektteilnehmer gesteuert werden.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit ihrem Angebot!