Corona: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos“ ..

… das soll der deutsche Botschafter dem österreichischen um den 1. Weltkrieg herum gesagt haben. Was der geantwortet hat, erzähle ich Euch am Schluss, jetzt erst mal die Fakten und unsere Ableitungen für sinnvolles Handeln:

Fakten:

  • Die Deltavariante ist sehr ansteckend und hat die Karten neu gemischt.
  • Impfungen wirken weiter sehr gut gegen schwere Verläufe, aber

nach 2-3 Monaten nicht mehr so sicher gegen Ansteckungen. Immer noch ganz gut, aber nicht so gut, dass man sich vollkommen frei verhalten könnte.

Man ist bereits einige Tage vor Symptombeginn ansteckend, viele Menschen haben asymptomatische Verläufe und merken gar nichts.

  • PCR-Tests testen auf das Virus selbst und finden auch die frühen Fälle, Antigen-Test testen auf „tote Viren“, schlagen also erst an, wenn die erste Runde durch ist. Das dauert ein paar Tage.
  • Eine Booster-Impfung bringt dann noch einen deutlich verbesserten Schutz, wohl auch gegen Ansteckung, und das langfristig.
  • Die aktuelle Situation wird vor allem bei Menschen ohne Impfschutz zu Ansteckungen mit eventuellen Folgen führen. Zu erwarten sind errechenbar schweren Verläufen, je nach Altersgruppe und Vorerkrankung.

Unser Ansatz:

Ansteckende Menschen rechtzeitig die Chance geben, sich sofort zurück ziehen können, um das Virus nicht zu verbreiten.

Ansteckungen möglichst lange vermeiden, um die Krankenhäuser nicht zu überlasten – es geht dabei nicht nur um Betten für Corona-Betroffene, sondern um alle Schwerkranken.

Mittelfristig sind Ansteckungen nicht zu verhindern, das ist uns klar.

Unsere Ableitungen für die TFU:

  • Es testen sich alle im Team mindestens 3 Mal pro Woche – Montag, Mittwoch, Freitag; wenn kein Impfschutz vorhanden ist, jeden Tag.
  • Testen tun wir uns daheim, so dass jemand mit positivem Ergebnis gar nicht erst im Haus aufschlägt.
  • Raumluftfilter laufen, zentral aufgestellt. Masken werden je nach Situation und natürlich entsprechend der Vorgaben der Länder eingesetzt.

Tests bei uns zum Selbstkostenpreis

Die Antigentests geben wir an alle Partnerunternehmen in den Häusern und allen Start-ups zum Selbstkostenpreis weiter. Wir bevorzugen Spucketests, das macht man bei so häufigen Testungen einfach lieber als in der Nase herum zu stochern.

Preis aktuell EUR 2,54 zzgl. MWSt. Stäbchentests sind noch günstiger.

Impfen – bringt das denn noch was?

Sich impfen zu lassen, ist auch jetzt noch sinnvoll:

Nach spätestens 6 Wochen ( 1. Impfung jetzt – 2. Impfung nach 4 Wochen plus 2 Wochen, bis der Impfschutz ausgebildet ist) habt Ihr dann für den Winter einen sehr guten Schutz nicht nur vor schweren Verläufen, sondern eben auch vor Ansteckung und Infektiosität.

Diese 6 Wochen mit Testungen und AHA-Regeln zu überwinden fällt sicher leichter, als den ganzen Winter über aufzupassen und weiter große Mengen an Testmüll zu produzieren.

Die Booster-Impfung sollte von allen bereits Geimpften nach (spätestens) 6 Monaten gemacht werden, da mit Delta die Situation einfach eine andere wurde.

Wissenschaft

Wir verlassen uns auf evidenzbasierte Wissenschaft und vollziehen die Erkenntnisgewinne der Fachleute nach, damit sind wir seit Beginn der Coronaphase gut gefahren. Die Fragen, die ich mir zu Anfang stellte, sind nach mehreren Milliarden Impfungen nachhaltig und wissenschaftlich fundiert beantwortet. Ich bin überzeugt, dass eine Immunisierung per Spritze deutlich besser ist als eine per Ansteckung.

Die Idee, sich so gut zu schützen, dass man sich gar nicht ansteckt, ist nicht umsetzbar. Das Virus wird uns erhalten bleiben, wir müssen jetzt dafür sorgen, dass die Situation möglichst bald endemisch wird. D.h., alle Menschen sind irgendwie immunisiert. Auch Menschen mit Immunisierung werden sich regelmässig wieder anstecken.

Also besteht nach meiner Erkenntnis lediglich die Wahl zwischen Impfen und irgendwann doch angesteckt werden. Ich persönlich schätze die Gefahr der Erkrankung deutlich höher ein als die der Ansteckung, zumal es ja auch immer andere betrifft, die Erkrankte ungewollt anstecken können.

Wirtschaft und Start-ups

Was wir nicht vergessen sollten: die Menschen sind mürbe, die Wirtschaft leidet, viele in Einzelhandel und Gastronomie können einfach nicht mehr. Noch ein Winter mit angezogener Handbremse? Das sollten wir niemandem antun.

Macht also mit, helft Menschen, die Fragen haben und seid nett zu allen, die noch nicht immunisiert sind. Falschen Informationen sollten wir dabei auf der Basis wissenschaftlich erarbeiteter Fakten entgegen treten und bloße Meinungen nicht als Fakten akzeptieren. Auf dieser Basis ist ein Austausch möglich, davon bin ich überzeugt.

Und zum Schluss noch die Auflösung vom Anfang: der österreichische Botschafter soll geantwortet haben: „Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.“

Hoffnungslos ist gar nichts, aber ernst sollten wir die Dinge schon nehmen, dabei aber zuversichtlich in die Zukunft schauen. Wir kriegen das hin. Aber es könnte und muss schneller gehen!

Weiterhin viel Erfolg beim faktensicheren Start-uppen und bis bald

Eure

Ulrike